Geocaching – Was brauche ich zu Beginn?

Immer wieder werden wir gefragt, was braucht man um den ersten Cache zu suchen, was muss man initial kaufen?

Der Anfang ist leichter als man es bei so einem „technischen Spiel“ erwarten würde.

Die richtige Einstellung:

Vor allem zwei persönliche Eigenschaften, nämlich der Spass an der Natur und der Spass am Lösen von Rätseln.

Ohne diese Eigenschaften wird Geocaching nur sehr selten zur Erfolgsgeschichte werden. Das Besondere am Geocaching ist, dass man sich immer wieder neue, kleine Herausforderungen stellt, die dann gelöst und belohnt werden. Es geht nicht um finanzielle Bereicherung, hier liegt der Wert des gefundenen „Schatzes“ im emotionalen Bereich. Nicht selten muss man auch mehrere Versuche starten, um einen „Schatz“ und dessen Rätsel zu lösen, das ist dann beim erfolgreichen Abschluss besonders belohnend. Das betrachtet ist ein gewisser „Siegeswille“ und eine gewisse „Hartnäckigkeit“ auch notwendig.


Einen Account bei einem Geocache Verzeichnis:

Es braucht auf jeden Fall einen Account bei einer der „Geocache-Bibliotheken“:

Diese Bibliotheken sind Verzeichnisse, in denen die jeweiligen Verstecke eingetragen werden. Diese Versteckbeschreibungen („Listings“) werden dann auch aufgerufen, um den (Miss-) Erfolg der Suchaktion festzuhalten, zu „loggen“. Diese beiden Verzeichnisse stehen quasi in Konkurrenz, da sie jeweils eigene Regeln für Cacheverstecke und – Funde haben. Leider gibt es keine Grenze zwischen den Systemen, oft sind Geocaches in beiden Verzeichnissen gelistet, um die Sache noch komplizierter zu machen. Geocaching.com hat die grössere Datenbank mit einem eher internationalen Hintergrund, Opencaching.de ist quasi der deutsche Ableger und wird sehr von der Firma Garmin supportet. (Update: Dank des Hinweises von Euni ist der Fehler klar: Opencaching.com wird von Garmin supportet, Opencaching.de ist die Wanderjugend.) Die Geozecken haben sich am Anfang für Geocaching.com entschieden und wir tun uns relativ schwer mit Opencaching.com. Wir haben da zwar Accounts, jedoch benutzen wir den fast nie.

Jetzt legt man also einen Account an und sucht einfach mal nach dem Ort, an dem man mit der Suche starten will. Alle Nicht-Geocacher sind verwundert, wie nah vor der Haustür schon die ersten Geocaches versteckt liegen. Zu Beginn nimmt man einen „Traditional-Cache“ (grünes Symbol) und klickt auf den Namen des Caches. Nun wird die Beschreibungsseite dieses Geocaches angezeigt. Alle notwendigen Infos (Koordinaten, Containergrösse, Hinweise zum Suchen), der verschüsselte Hinweis und schliesslich auch die Geschichte des Geocaches als Logstreifen am Ende der Seite.

Idealerweise lest Ihr Euch jetzt noch alle Geocaching Regeln, alle Hinweise, Blogs, Handbücher, Foren usw. durch und setzt Euch erst mal 2 Jahre lang theoretisch mit der reinen Lehre auseinander. Klingt unrealistisch ist es auch… deshalb auch die letzte der Empfehlungen in diesem Artikel -> „Einen netten Geocacher“.

Also kann die Reise los gehen…

Die notwendige Hardware:

Die echten Puristen würden jetzt sagen, dass es auch komplett ohne Hardware geht. Man füttert Google Maps mit den Koordinaten, schaut sehr hochauflösend wo diese Stelle ist, und geht dann dahin und sucht. Das kann funktionieren.

Ich empfehle für den Einstieg zumindest einen GPS Empfänger. Hierbei sollte man beachten, dass es viele Umrechnungsformate für die Geokoordinaten gibt, die nicht mit dem Format von Geocaching.com oder Opencaching.de identisch sind… diese Erkenntnis hat mich einige Male mit meinem Blackberry verzweifeln lassen… anderes Thema… ;-)

Natürlich sind die Smartphones heute nicht mehr wegzudenken. Hierzu gibt es auch kontroverse Meinungen, die wir in einem vorausgegangenen Artikel aufgeführt haben, aber für den ersten Kontakt mit Geocaching stellen sie eine Option dar, wenn man mit den technischen Einschränkungen umzugehen weiss. Wie es die Erfahrung zeigt, sind neuere Geräte dank besserer GPS Empfänger etwas besser geeignet, eine Herstellerempfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

Für den „echten“ Einstieg, wenn man also mal Geocaches gefunden hat und jetzt weiter machen will, ist für mich immernoch das Garmin eTrex H meine Empfehlung. Dass viele Geocacher-Kollegen das genau so sehen könnt Ihr den Kommentaren dieser kleinen Umfrage entnehmen (an dieser Stelle möchte ich allen Teilnehmern der Umfrage danken und Euch dazu aufrufen noch weitere Kommentare und Erfahrungen zu hinterlassen. Vielen Dank!). Ich habe ein Jahr damit meine Schatzsuche unterstützt, und war nicht immer glücklich aber ich habe viel damit erreicht und erst als ich sicher war, dass mich Geocaching länger begleiten würde, bin ich auf ein grösseres und komfortableres Gerät (Garmin GPSmap 62s) umgestiegen. Aber nach meinem Umstieg konnte ich das Etrex H fast ohne Verlust gebraucht verkaufen, und so hat es für ca. 10€ Nettokosten 1 Jahr wirklich gute Dienste geleistet. Welches Gerät das Beste fürs Geocaching ist, ist eine sehr persönliche Sache, unter den 7 Geocachern, die ich regelmässig begleite, sind 7 Geräte im Einsatz, … ;-)

Die Geräte müssen für den persönlichen Bedarf passen, dieser orientiert sich nicht nur an Haptik und Bedienungsweise sondern eben auch an den verschiedenen Facetten, die man Geocachen will. Ein Mysterycacher, der hauptsächlich zu Hause sitzt und Aufgaben löst wird andere Schwerpunkte setzen als ein Wandercacher, wie ich es bin. Steigt nicht gleich mit einem grossen Gerät ein, sammelt Erfahrungen, tauscht Euch mit „Einem netten Geocacher (s.u.)“ aus und kauft darauf basierend dann ein Gerät. Es bleibt immer eine schwere Entscheidung!

Viel wichtiger als das GPS Gerät wird schon nach den ersten Geocaches das Schreibgerät. Leer, ausgetrocknet, aufgeweicht… tausend Gründe warum man ein Logbuch nicht ausfüllen kann… es dreht sich um so etwas simples wie den Kugelschreiber, Bleistift… Ich selbst habe den Kugelschreiber immer am Schlüsselbund und er hat mich bisher noch nicht im Stich gelassen.

So kann ich also mit einem GPS Empfänger, einem Kugelschreiber und der Geocachebeschreibung als Grundaustattung starten. Wie das dann mit der Geocaching – Spezial – Geheim – Ausrüstung weitergeht, hängt sehr vom eigenen Geocaching – Verhalten ab. Aber hier gibt es eine kleine Liste, die sollte viele Bereiche abdecken

Wonach suche ich denn jetzt eigentlich?

Tja das kann leider keiner so genau sagen. Wie schon unser Freund und Mitgeocacher „konsumschaf“ in einem sehr lesenswerten Artikel „Es ist doch nur ein Spiel…“ schreibt, wird das WAS? und WIE? durch den Geocacheowner, also den der Schatz versteckt, festgelegt. Leider/Gottseidank ist man vollständig der Phantasie der anderen Geocacher ausgesetzt. Man weiss nicht, was man sucht. Sonst wäre das ja auch langweilig.

Fotodosen, Petlinge, Frühstücksdosen, Kaugummidosen, Munitionskisten, Schließfächer, Tresore, Überwachungskameras, Verteilerdosen, Eigenkonstruktionen, Einmachgläser, Gullideckel, Gasleitungskupplungen, Türscharniere, Schaltkästen, Vogelkästen, … die Liste kennt kein Ende.

Ich selbst konnte meinen ersten „Schatz“ nur dadurch finden, dass ich frustriert auf eine Bank in die Nähe des Caches gefallen war, dann aber Geocacher beobachten konnte, die nach mir den Cache gefunden haben. Nicht ganz wie beabsichtigt, aber für mich sehr hilfreich!

Um Euch den Einstieg etwas leichter zu machen, verweise ich auf die wichtigste Komponente beim Geocaching,  nämlich „den netten Geocacher“!

Eine gute Cacherunde zum starten:

Welche Geocaches sind denn die Besten? Für Anfänger? Hier gibt es keine Antwort! Aber um einer Antwort nahe zu kommen, habe ich in Karlsruhe 8 Geocaches in einer Reihe gefunden, die sich m.E. für den Einstieg gut eignen.

(Danke an dieser Stelle für die Owner dieser Geocaches! Denn die haben die Arbeit, den Pflegeaufwand und leider auch das Nachsehen, wenn die Geocaches nicht ordentlich behandelt werden! Keep that in mind!)

Das letzte Mal, als ich einem Freund das Geocaching nahe gebracht habe, wollte ich mit 8 Geocaches die eng beeinander liegen, die wichtigsten Facetten zeigen. Diese Runde liegt in Karlsruhe beim ZKM und hat hoffentlich einige Erkenntnisse gebracht… ;-)

  1. „Sightseeing – Bundesstaatsanwaltschaft“ GC2TB27 ist ein ganz simpler Tradi (Traditional) bei dem das erste Erfolgerlebnis nicht allzuschwer zu erreichen ist.
  2. „HFG+EU“ GC1JMG9 ist ebenfalls leicht, aber das Versteck ist schon etwas anspruchsvoller (und lag in der Nähe meines Mittagessens ;-) )
  3. „Stairway to heaven – KA Edition“ GC2VZ1B einfach ein geniales Versteck, an dem die meisten sich die Haare raufen. Aber darum geht es ja schliesslich.
  4. „Die G-Serie: „Nullrunde““ GC12ZKB eigentlich ganz einfach, aber bei uns musste die Entscheidung getroffen werden, auf den Fund zu verzichten, weil zu viele „Muggels“ in der Nähe waren. Auch der Schutz der Geocaches sollte auf so einer Einführungsrunde vorkommen.
  5. „Richtung Autobahn“ GC189WT ein gut sichtbarer, leicht zu findender Cache, den ich mich noch nicht zu heben getraut habe. Tja auch das gehört dazu.
  6. „Augenblicke“ GC1FKVX ein wunderschöner Rätselcache, der dann auch schnell gefunden werden kann.
  7. „Sightseeing – Hirschbrücke“ GC1CBAK ein kleiner Tradi an einer schönen Lokation, der nicht leicht zu finden ist.
  8. „Kolpingplatz“ GC25PR7 ein kleiner Multi an einem besonders schönen Platz, der aber schon deutlich fordernde Navigationsfähigkeiten und Rätsel benötigt.

Ich hoffe, Ihr könnt die Runde auch mal probieren und teilt meine Einschätzung. Wir hatten unseren Arbeitsplatz in dieser Ecke und da war diese Auswahl natürlich auch immer in Mittagspausen zu erledigen.

Einen netten Geocacher:

Schnappt Euch einfach einen Geocacher! Klingt einfach, ist es auch.

Die treten vereinzelt und in Gruppen auf, nicht selten in gebückte Haltung unterwegs, greifen in allerlei dunkle und feuchte Löcher, zeichnen sich durch geheimnisvolle Tuerei und die Bedienung eines elektronischen Geräts aus!

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man mit jedem Geocacher zusammen sehr viel Spass haben kann. Bisher gab es auch immer sehr wertvolle Tipps, Empfehlungen und Hinweise. Einfach mal die Lösung eines Rätselcaches mit anderen diskutieren oder einen Tag mit einem Freund wandern und dabei Geocaches sammeln. Nicht selten lernen sich Geocacher mitten in der Nacht bei der Jagd auf einen Fund kennen.

Es finden immer wieder Geocachingevents statt, auf denen Ihr sehr leicht Geocacher treffen könnt. Solltet Ihr das in die Runde fragen, wer Euch mal erklären kann, wie das funtioniert werdet Ihr sicher herzlich aufgenommen und man zeigt Euch das notwendige für die erste erfolgreiche Schatzsuche.

Falls Ihr Kontakt zu einer solchen Gruppe sucht, könnt Ihr das gerne auch in die Kommentare schreiben, gerne nennen wir Euch Foren, die Euch bei der Suche in Eurer Region helfen. Allerdings würde das die Grenzen des Artikels sprengen.

Jetzt doch noch Lesen!

Der Erfolg steht und fällt mit guter Vorbereitung. Lest Euch die Geocachebeschreibung gut durch und haltet Euch an die Regeln. Der wichtigste Begleiter beim Geocaching ist…

…der gesunde Menschenverstand!

Damit die anderen Geocacher nach Euch auch noch Spass haben, achtet auf die Natur und schützt diese. Achtet auf Eure Gesundheit, die Natur und den Geocache! Dann werdet Ihr und alle anderen Spass an diesem Hobby haben können.

Wenn Euch noch Dinge einfallen, die Ihr neuen Geocachern mitgeben wollte, dann schreibt mir doch einfach entweder per Mail oder Kommentar.

Über helaron

Ich heisse Armin, bin 41 Jahre alt, habe zwei Söhne, wohne in Ettlingen und bin einfach gerne draussen. Geoaching hat sich in meiner Freizeit richtig breit gemacht ... das macht mir einfach am meisten Spass! Gerne koennt Ihr mir eine Mail schreiben: "helaron "bei den" geozecken.de"
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